Eiskalte Fundamente kühlen Kriechkeller aus, eine Bodenisolierung hebt den Effekt auf

Die Vorstellung, dass eine Dämmschicht auf dem Boden eines Kriechkellers Energie spart fußt auf der Annahme, das im Winter die Wärme des Fußbodens über den Boden des Kriechraums verloren geht. Das stimmt allerdings nicht; tatsächlich ist das Gegenteil der Fall! Im Winter entsteht ein Wärmestrom aus dem Kriechkeller, welcher einen wärmeren Fußboden sogar begünstigt. Schon 1982 konnte dies in der Studie "A crawl space thermally measured" der TNO und TU-Delft, in einer SBR-Veröffentlichung bestätigt werden. Hierbei wurde herausgestellt, dass der Boden des Kriechkellers im Sommer Wärme aufnimmt und diese im Winter wieder abgibt. Mit der Isolierung das Bodens hingegen wird genau dies verhindert; der positive Wärmefluss über den Kriechboden findet nicht mehr statt und verhindert somit eine gute Wärmebilanz im Winter. Stattdessen verliert die Unterseite des Erdgeschosses im Winter Wärme durch Abstrahlung an und durch die kalten Grundmauern.
Auf den dargestellten Wärmebildern lässt sich dies deutlich erkennen. Hierbei wurden zwei benachbarte Häuser am selben Tag nach Norden hin ausgerichtet aufgenommen. Um die Vergleichbarkeit wahren zu können, wurde die Temperaturskala angeglichen.
Hierbei fällt auf, dass ausgerechnet das Haus mit Erddämmung signifikant kälter war als das Haus ohne. Die Differenz beträgt immerhin 3,5°C. Dies bedeutet, dass Wärme vom Boden zum Fundament strömt. In dem gedämmten Haus hingegen wird genau dieser Wärmefluss durch die Erdisolierung unterbrochen, wodurch das Fundament signifikant kälter ist bzw. wird. Somit verliert der Boden dort sogar nun mehr Wärme an das kalte Fundament, während das Haus ohne Bodendämmung bis zu 4 Grad wärmer ist. Noch extremer wird das Ergebnis dadurch, dass im nicht isolierten Haus das Fenster geöffnet war, während im Haus mit Bodendämmung das Fenster sogar geschlossen war.
Das hier dargestellte Wärmebild wurde abends um 20:30 Uhr an einem Januartag im Jahr 2017 aufgenommen. Hierbei hat die Zentralheizung den gesamten Tag über geheizt. Trotzdem hatte der Fußboden weniger 17°C, während an der Innenwand auf Höhe des Thermostats 22°C gemessen werden konnte. Im Schlafzimmer, wo es keine Isolation gab, war der Fußboden sogar noch kälter als im benachbarten Raum. Dabei bestätigt sich, was die Wissenschaft bereits vor Jahren vorhergesagt hatte: Im Winter nimmt der Kriechkellerboden keine Wärme auf, sondern gibt diese an den Kriechkeller ab. Eine Dämmschicht auf den Kriechkellerboden zu legen wäre daher kontraproduktiv, da so wichtige Wärme verloren geht.
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Eine Bodendämmung wirkt sich im Sommer positiv aus, ist aber im Winter kontraproduktiv
Der Boden unter unserem Haus nimmt im Sommer viel Wärme auf und kann diese im Winter in den Kriechkeller abgeben. Dies bestätigt die Ergebnisse der TNO und der TU Delft im Rahmen einer wissenschaftlichen Praxisstudie aus dem Jahre 1985. Hierbei wurde festgestellt, dass auch die Grundmauern den Kriechkeller enorm abkühlen können. Eine Dämmschicht, die auf den Boden platziert wurde, schützt insofern nicht vor der Abkühlung durch die Grundmauern, sondern begünstigt diese sogar, indem der Wärmefluss im Winter behindert wird. Dadurch verliert das Gebäude über die Grundmauern sogar mehr Wärme. Daher wurde auf Grundlage dieser wissenschaftlichen Ergebnisse der niederländischen Regierung die Isolierung des Bodens als komfort- und energiesparende Maßnahme nicht empfohlen. Zusätzlich wurde der Regierung empfohlen, die Gaseinsparungszahlen für Bodendämmungen nicht anzugeben. Allerdings wirkt sich eben diese Bodenisolierung während des Sommers positiv aus. Im Winter hingegen wird der Effekt umgekehrt.
Noch im Mai 2016, wurde bei einer Befragung der Bewohner festgestellt, dass diese mit ihrer Bodendämmung noch immer sehr zufrieden waren. Die gefühlte Temperatur war angenehm und die Bodentemperatur das Kriechkellers lag bei 18,5°C. Im Dezember desselben Jahrs sah das anders aus: Es hatte besonders lange gedauert, bis das Wohnzimmer warm geworden sei, sodass ein neuer Heizkessel bestellt wurde. Ein Blick unter den Boden hingegen zeigte, dass die Grundmauer den Raum aufgrund der Dämmschicht deutlich abkühlte. Die Unterseite des Fußbodens des Wohnzimmers war sogar 5 Grad kälter als im Mai.
Dadurch mussten die Hausbewohner viel Energie verwenden, um das Haus zu Wärmen und einigermaßen behaglich zu machen. Bis zum 23. Januar waren die Grundmauern noch weiter abgekühlt, sodass die Bewohner das Schlafzimmer nicht mehr warm bekamen und fortan mit Socken zu Bett gehen mussten.
Am 23. Januar heizten die Bewohner mit 23 Grad. Während der Thermostat mit der Referenzzeit von 20:30 Uhr allerdings 22,8°C angab, kam beim Boden des Essbereichs nicht mehr 18°C an. Als Übeltäter kamen dabei die Betonbalken heraus, welche als Kältebrücken im Boden wirkten. Zum Flur hin wurde der Fußboden sogar immer kälter, sodass an der Unterseite des Fußbodens der Sitzecke nur noch 13,5 °C gemessen werden konnten. Zum Abstellraum hin wurde es jedoch noch kälter, sodass auch an der Grundmauer der östlichen Stirnwand dieser Temperaturverlauf festgellt werden konnte.
In Folge sank die Temperatur von 8°C Sitzecke auf 4°C im Abstellraum. Die einzig mögliche Erklärung dafür, dass die Grundmauer unter dem Wohnzimmer wärmer war als unter dem Abstellraum war, war, dass gleichzeitig die Unterseite des Bodens im Sitzbereich wärmer war und somit auch Wärme an das Fundament abstrahlte. Hinweise darauf ergaben sich mit dem Vergleich des bereits genannten baugleichen Referenzhauses ohne Dämmung.
Immer wieder gibt es Fälle, in denen im Winter das Haus nicht mehr gemütlich ist. Dass dies auch anders geht und der eigene Wohnkomfort im Winter gesteigert werden kann, wird anhand der folgenden Infrarotbilder deutlich. Diese wurden an einem Miethaus vorgenommen, bei dem sich der Mieter weigert, eine Mieterhöhung zu akzeptieren. Dies begründete er damit, dass er der Überzeugung war, das die installiert Bodenisolierung ihre angedachte Wirkung nicht erzielte.
Das Anbringen einer Dämmstoffschicht direkt am Boden als Bodendämmung konnte Hinsichtlich der gewünschten Energieeinsparung und Komfortsteigerung bisher auf wissenschaftlicher Basis noch nicht belegt werden. Viel handelt es sich um einen Trugschluss, dass Wärme vom Fußboden über den Kriechkellerboden und deren Belüftung verloren geht. Ohne Kriechkellerlüftung würde es nicht einmal einen Unterschied machen, ob man die Dämmschicht direkt auf dem Boden oder unter den Fußboden anbringt. Vielmehr handelt es sich um einen großen Fehler, denn im Winter nimm der Kriechkellerboden keine Wärme auf, sondern gibt diese an den Kriechkeller ab. Der größte Teil der Wärme entwicht durch die Grundmauern und nicht durch den Kriechkellerboden. Auf Seite 40 der oben genannten Studie steht: „Dies zeigt, dass der Boden im Winter Wärme an den Kriechkeller abgibt.“ … „Nur im März-April kehrt sich das Vorzeichen um und die Wärme wird über die Bodenoberfläche an den Boden abgegeben.“
Eine auf der Unterseite angebrachte Isolierschicht behindert diesen Prozess und blockiert, wie bereits angemerkt, sogar die positiven Auswirkungen des Wärmeflusses. Somit wird im Winter der Boden bei gleichbleibendem Heizwert der Raum trotz Dämmung stetig kälter. Folglich werden die fallenden Temperaturen kompensiert, in dem die Heizung höher eingestellt wird und somit der Gas- und Energieverbrauch steigt. Anstatt zu sparen, wird am Ende mehr bezahlt.
Ein weiterer Nachteil der Erdisolierung ist, dass die Unterseite des Wohnzimmerbodens Wärme an den gesamten Kriechkeller abgibt. Somit verteilt sich Wärme auf Bereiche, die kaum oder gar nicht beheizt werden, wie etwa Flure, Schlafzimmer oder Abstellkammern. Damit erhöht sich die Zeit zum Aufheizen noch einmal deutlich.