Kühl bleiben trotz Hitzewelle: Wie sich Industriehallen mit reflektierender Folie schützen lassen
Während der Hitzewelle im Sommer 2022 wurde vielerorts deutlich, wie herausfordernd hohe Temperaturen für Industrie- und Gewerbeflächen sein können. Ein Unternehmen, das auf innovative Isolationslösungen spezialisiert ist, testete unter realen Bedingungen eine spezielle Folien-Technologie, die Sonnenwärme an Decken und Türen reflektieren soll. Ziel: die Temperatur im Inneren zu senken und die Betriebskosten für Kühlung zu reduzieren.
In den eigenen Produktionshallen hatte das Unternehmen an der Hallendecke eine reflektierende Spezialfolie installiert. Trotz intensiver Sonneneinstrahlung blieb die Wärme draußen, ein Effekt, der mit der sogenannten „TONZON Heizkörperfolie“ vergleichbar ist. Diese wird üblicherweise hinter Heizkörpern angebracht, um zu verhindern, dass Wärme an die kalte Außenwand verloren geht. In beiden Fällen basiert die Wirkung auf gezielter Reflexion von Wärmestrahlung. Wärmebilder zeigen deutlich, wie sich dieser Effekt auf das Raumklima auswirkt, auch bei extremen Außentemperaturen.
Besonders in Kombination mit zusätzlichen Maßnahmen wie innenliegenden Sonnenjalousien kann das Temperaturprofil in Hallen stabilisiert werden. Die Praxis zeigt, wie relevant solche Lösungen sind: In einem konkreten Fall konnte eine Maschinenfabrik ihre Produktion zeitweise nicht aufrechterhalten, da die Raumtemperaturen jenseits der betriebsfähigen Grenzen lagen. Bei einem Ortstermin berichtete der Betriebsleiter, dass insbesondere das Sektionaltor problematisch sei – im Sommer stark erhitzt, im Winter verantwortlich für hohe Wärmeverluste. Eine genaue Untersuchung dieses kritischen Punkts folgte. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und geben interessante Einblicke.
Am frühen Freitagmorgen – noch bevor direkte Sonneneinstrahlung auf das Sektionaltor fiel – wurde ein Abschnitt der sogenannten Luxus-Heizkörperfolie probeweise außen auf die Torfläche aufgeklebt. Bis 17:45 Uhr stieg die Temperatur auf der Außenseite der Tür auf bis zu 84 Grad Celsius.
Die anschließende Temperaturmessung ergab: An der Stelle, wo die Folie außen angebracht war, war die Innenseite des Tors etwa 3 Grad kühler. Wurde die Folie hingegen an der Innenseite befestigt, zeigte sich ein gegenteiliger Effekt – die Temperatur lag dort fast 5 Grad höher. Dieses Ergebnis lässt sich physikalisch erklären: Innen angebrachte Folien reflektieren die Strahlungswärme zurück ins Material, während außen angebrachte Folien sie bereits an der Oberfläche abweisen.
Bei diesen Werten handelt es sich um vorläufige Momentaufnahmen. Da das Tor während des Tages weiterhin direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt war, ist von einem fortlaufenden Temperaturanstieg auszugehen. Für eine verlässlichere Datengrundlage sollen in den kommenden Wochen weitere Messreihen mit größeren Folienabschnitten folgen.